Das Jahr 1805 gilt als das Geburtsjahr der Homöopathie. Denn vor über 200 Jahre veröffentliche der deutsche Arzt Samuel Hahnemann seine Vorstellungen für eine alternativmedizinische, ganzheitliche Behandlungsmethode, die somit das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele berücksichtigt. Die Bezeichnung „Homöopathie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „ähnliches Leiden“. Die Heilkunde basiert auf einen naturwissenschaftlichen Ansatz und dem Grundprinzip „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“.

Grundgedanke und Wirkung der Homöopathie

Der Grundgedanke der Homöopathie beruht darauf, dass der eigene Organismus sich ganz genau auf die „Widrigkeiten des Lebens“ anpassen will. Homöopathische Arzneien können diesen Impuls unterstützen. Das wird dadurch erreicht, dass die Selbstheilungskräfte der Patienten durch die Gaben in Form von Globuli, Tropfen oder Tabletten angeregt werden. Durch diese körpereigenen Kräfte soll es dem Kranken gelingen, aus sich selbst heraus zu heilen. Darum kümmert sich die Methode nicht um die Krankheit, sondern setzt sich für die ganzheitliche Heilung des Menschen ein. Krankheitserreger oder Umwelteinflüsse sind darum auch nicht die Ursache einer Erkrankung. Sie sind nur der Auslöser.

Potenzierte Heilmittel aus der Natur

Die Ausgangssubstanzen von homöopathische Arzneimitteln stammen in erster Linie aus dem Pflanzen- und Tierreich. Weitere Bestandteile können Mineralien und Salze sein. Die Gaben werden entweder als Tropfen, Tabletten und – vor allem – als Globuli verabreicht. Hierfür gibt es verschiedene Potenzen für eine unterschiedliche Wirksamkeit. Beim Potenzieren – auch Dynamisieren genannt – wird die jeweilige Substanz in kleinen Schritten entweder mit Wasser oder Alkohol verschüttelt oder mit Milchzucker verrieben. So wird der Ausgangsstoff nach und nach verdünnt. Durch dieses Verfahren kann die erwünschte Wirkung auf den Menschen verstärkt werden.

Gutes Gewissen bei der Einnahme

Aufgrund der Potenzierung lassen sich auch starke und anhaltende Nebenwirkungen durch die richtige Anwendung so gut wie ausschließen. Darum können Schwangere homöopathische Mittel mit gutem Gewissen einnehmen. Auch für die Behandlung bei Säuglingen und jungen Kindern ist die Homöopathie ein bewährtes Heilverfahren. Trotzdem sollte die Einnahme bei allen Menschen mit Bedacht und im besten Fall auch in Rücksprache mit einem Naturheilkundler oder dem Apotheker durchgeführt werden. Denn falsch verordnete Mittel können den Organismus irritieren, besonders dann, wenn die Medikamente über eine längere Zeit eingenommen werden.

Richtige Einnahme ist wichtig bei der Homöopathie

Wichtig für eine erfolgreiche Anwendung homöopathischer Mittel ist an erster Stelle die Wahl des richtigen Mittels. An zweiter Stelle ist die gewählte Potenz. Homöopathische Mittel werden immer über den Mund eingenommen und zergehen auf der Mundschleimhaut für die richtige Wirkung. Keinesfalls dürfen Globuli nach der Einnahme gleich heruntergeschluckt werden. Arzneimittel werden auch in keinem Fall gespritzt. Darüber hinaus sollten diese Arzneimittel vor Nässe, direkter Sonneneinstrahlung und großen Temperaturunterschieden geschützt aufbewahrt werden.